Nach der Operation:
pHPT
Nach erfolgreicher Behandlung des primären Hyperparathyreoidismus kommt es bei normaler Nierenfunktion spätestens 48 Stunden postoperativ zu einem Abfall des Serum Kalziums in den Normalbereich. Im Falle einer knöchernen Beteiligung kann die Serum Kalziumkonzentration im Verlauf unter den Normbereich sinken, so dass es zu Symptomen einer Hypokalzämie kommt, beispielsweise Missempfindungen im Gesichtsbereich, in den Fingern oder Füßen. Zudem kann es bei Beklopfen der Wange zu Zuckungen der Gesichtsmuskulatur kommen (Chvostek-Zeichen). Meistens ist die Kalziumgabe (Brausetabletten oder Trinkampullen) für wenige Tage notwendig. Hält die Hypokalzämie an, wird zusätzlich zu Kalzium das Vitamin-D-Hormon gegeben. Bei einer 3 1/2-Resektion empfiehlt es sich, Nebenschilddrüsengewebe einzufrieren, um bei einer permanenten Hypokalzämie Patienten eigenes Nebenschilddrüsengewebe wieder einpflanzen zu können. Eingefrorenes (kryokonserviertes) Gewebe wächst, in 1 mm3 große Stücke geschnitten und in die Unterarmmuskulatur implantiert, mit großer Zuverlässigkeit an.
Die chirurgische Behandlung des primären Hyperparathyreoidismus ändert den natürlichen Verlauf der Erkrankung. Sie verhindert das Entstehen neuer Nierensteine, führt zu einer Rekalzifizierung des Skeletts und vermindert die Sterblichkeit der Patienten an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder depressive Verstimmungen bessern sich wesentlich oder verschwinden komplett.
sHPT
Bei Autotransplantation ist mit einem Anwachsen des Transplantates und einer Funktionsaufnahme innerhalb von drei Monaten zu rechnen. Zum Teil ist der Kalziumbedarf des Knochens so stark, dass eine Kalziumgabe gelegentlich als Infusion (parenteral), generell jedoch in Form von Tabletten oder Trinkampullen über mehr als drei Monate, oft bis zu einem Jahr, fortgesetzt werden muss. Spätestens nach diesem Zeitpunkt ist jedoch keine Substitution mit Kalzium mehr erforderlich. Vitamin D sollte, angepasst an den Kalziumspiegel im Blut zur Prophylaxe eines Rezidivs weitergegeben werden. Beide Substanzen werden jedoch in niedriger Dosierung weiter gegeben zur Vorbeugung eines Wiederauftretens der renalen Osteopathie. Bei je 5% der Patienten ist mit einem Versagen des Autotransplantates bzw. langfristig mit einem vom Autotransplantat ausgehenden Rezidiv des sekundären Hyperparathyreoidismus zu rechnen. In diesem Fall ist eine Resektion des dann gewachsenen, meist palpablen oder sonographisch darstellbaren Gewebes im Unterarmbereich in Lokalanästhesie angezeigt.